Erst Ombré, dann Dip Dye, jetzt Balayage – die Experten fürs Haarefärben scheinen alle halbe Jahre einen neuen Trend zu entwickeln. Wir fragen uns nun, worin liegt der Unterschied? Oder ist am Ende alles das Gleiche? Vorab sei schon gesagt: Es handelt sich tatsächlich um verschiedene Techniken und du solltest genau wissen, was du möchtest, bevor du dir den nächsten Termin beim Friseur buchst. Damit du wirklich als zufriedener Kunde den Salon verlässt und nicht aussiehst, wie kopfüber in den Farbtopf getaucht, klären wir mit Issie Churcher, worauf es ankommt. Issie ist nicht nur die Leiterin und Expertin für Colorationstechniken bei der britischen Salon-Kette HOB, sie wurde auch zur britischen Haarfarbe-Technikerin 2015 gekürt. Ein wandelndes Lexikon für Balayage-Wissen!
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1 Worin besteht der Unterschied zu Ombré und Dip Dye?
„Die Bezeichnung Dip Dye beschreibt im Englischen bildlich, wie die Haarspitzen aussehen. Nämlich so, als wären sie in einen Eimer mit Farbe gedippt worden“, klärt uns Issie auf: „Ombré bedeutet eine Kombination aus Dippen und Balayage, bei dem die Haare einen dezenten Farbverlauf von dunkel, über etwas heller, bis hin zu richtig hell zeigen.“ Anders formuliert: Alle drei sind Freihand-Techniken, allerdings haben Ombré und Dip Dye ein viel auffälligeres oder dramatischeres Ende – bezogen auf die Spitzen der Haare. Der Kontrast zwischen dunklem Ansatz und viel helleren, ja kunstblonden Spitzen verrät eindeutig, dass hier ein Friseur am Werk war. Ein Color-Experte, der sich auf Balayage versteht, möchte ganz im Gegenteil, dass die Strähnen natürlich, beinahe wie wild gewachsen aussehen. Manche Spitzen sind heller, manche dunkler, als wäre der Zufallsgenerator Sonne-Strand-Meer verantwortlich dafür.
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2 Mit welcher Technik machen unsere Stylisten uns glücklich?
Wenn man wirklich auf einen authentischen California Beach Girl Look aus ist, dann sollten die Balayage-Strähnen an den Haarwurzeln nur sehr fein und dicht beieinander eingebracht werden. Zu den Spitzen hin werden die Strähnen zu echten Highlights und auch breiter. Dafür wird die Farbe zunächst nur sehr sanft und oberflächlich aufgetragen, sie durchdringt nicht das ganze Haar. Je näher der Colorist den Spitzen kommt, desto stärker lässt er die Farbe einwirken. Wird das richtig gemacht, bekommst du einen Look, der kaum Updates bedarf, weil niemals harte Kontraste zum Ansatz auftreten. Ganz anders als bei herkömmlichen Foliensträhnen.
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3 Gut zu wissen:
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Ab 60 Minuten aufwärts dauert eine Balayage-Behandlung. Damit geht das Treatment weitaus schneller über die Bühne als Foliensträhnen.
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Nur keine Hemmungen vor mutigen Experimenten. Wer eine andere Farbe als sein gewohntes Sonnenausbleichblond ausprobieren möchte, der kann auf eine schier endlose Farbauswahl und -skala im Buch der Colorationshersteller zurückgreifen.
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Eine qualitativ gute Balayage-Behandlung sollte locker für drei Monate ohne Friseurbesuch halten, ohne seltsam auszusehen. Also, Friseurmuffel und stressgeplagte Frauen sollten jetzt zugreifen.
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Termine solltest du nur bei ausgewiesenen Profis und Experten für Balayage-Technik buchen. Diese Behandlung erfordert Sach- und Fachkenntnis sowie handwerkliches Geschick, damit die Aufhellung nicht zu heftig ausfällt und künstlich wirkt.
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