Geht es ums Haarefärben, müssen sogar wir als Treatwell-Redaktion eingestehen, dass der Fachjargon aus den Salons uns etwas überfordert. Wollen wir nun Foliensträhnen oder Highlights? Keine Ahnung, worin liegt überhaupt der Unterschied? Bringen wir die Sache auf einen Nenner und machen wir Schluss mit der Verwirrung. Die erste klärende Meldung lautet: Es gibt gar keinen Unterschied. Es gibt zwar eine Menge verschiedener Techniken, um die Haare zu färben und Strähnchen zu kreieren, und genauso viele unterschiedliche Effekte, die ein Stylist erzielen kann. Aber Foliensträhnen und Highlights sind erst mal dasselbe. Im Gegensatz zu sogenannten Blocksträhnen, mit denen Farbverläufe und Schattierungen für Highlights entstehen, verwendet der Stylist Folien, um die Haare voneinander zu separieren, wobei er einzelne Strähnen auslässt, um mehr Natürlichkeit in den Look zu bringen. Es ist also ziemlich egal, was man bucht, bevor man in den Salon kommt. Das Ergebnis sollte dasselbe sein: erfrischende, wie zufällig entstandene Strähnen über den gesamten Kopf. Für alle, die dennoch einen Sprachkurs Friseur–Deutsch belegen möchten, haben wir hier noch einen Schnellkurs, nach dem man sich mit dem Profi auf Augenhöhe unterhalten kann.
Rebecca Hoffnung
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1 Halber Kopf
Bevor man sich Highlights färben lässt, sollte man sich sicher sein, ob das ganze volle Hütte ablaufen soll, oder ob nicht doch eine dezente Variante die richtige Wahl ist. Wer sein Haar bevorzugt offen trägt, kommt mit dem „halben Kopf“ in der Regel bestens aus. Das schont sowohl den Geldbeutel als auch unser knappes Zeitvolumen, denn der halbe Kopf fordert erwartungsgemäß nicht mal eine Stunde. Denn gefärbt werden vom Ansatz weg nur die oberflächlich sichtbaren Haare, tiefer liegende Schichten bleiben unbehandelt. Wer danach das Gefühl hat, das könne ja nicht alles gewesen sein; – keine Sorge – ein guter Stylist wird immer darauf achten, dass die Highlights das Gesicht natürlich einrahmen und sich ins Naturhaar einfügen, ohne zu abgesetzt oder kontrastreich zu wirken.
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2 Ganzer Kopf
Wer sein Haar bevorzugt zusammengebunden oder gesteckt trägt und dabei die volle Highlight-Wirkung will, der bucht gleich „ganzer Kopf“. Der Name ist Programm, es wird wirklich der ganze Kopf mit Strähnen besetzt und das Procedere dauert eine ganze Ecke länger als der halbe Kopf. Ein paar Stunden sollte man – abhängig von der Haarlänge – schon einplanen. Auch der Preis richtet sich nach der Haarlänge. Eine Supermähne kann entsprechend teuer werden, insbesondere dann, wenn es der Starfriseur der Stadt und dann auch noch der mehrfache Colorations-Meister sein soll.
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3 Ansatz oder Spitze?
Wer noch nicht weiß, in welche Richtung die Highlights laufen sollen, kann folgende Hilfestellung zur Entscheidung nutzen: Wer mutig genug für einen deutlich sichtbaren Farbunterschied ist, der kann sich direkt auf die klassischen Highlights einlassen. Vorsichtige Charaktere mit Hang zu natürlichen Looks sollten lieber zunächst mit Balayage anfangen. Man sollte sich nur nicht in die Irre führen lassen. Nur weil Folien zum Einsatz kommen, handelt es sich nicht gleich um Foliensträhnen. Die kleinen Helfer können auch bei einigen anderen Techniken verwendet werden. Zum Beispiel für den Dip Dye oder Ombre. Dann spricht der Friseur aber nicht von einem ganzen Kopf Foliensträhnen. Und die Folien werden auch nicht direkt am Haaransatz platziert, sondern auf halber Haarlänge bis hin zu den Spitzen.
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4 Die richtige Pflege
Am Anfang jeder Entscheidung zum Haarefärben sollten die individuellen Lebensumstände und Friseurgewohnheiten stehen. Geht man sowieso regelmäßig zu einem Termin oder ist es jedesmal ein Kampf mit sich selbst, bevor die Zeit und das Geld findet, um sich die Frisur mal wieder auffrischen zu lassen? Wer nicht alle zwei Monate zum Friseur geht, der wird mit einer Balayage-Behandlung sicherlich besser beraten sein. Man kann sie zur Not auch bequem herauswachsen lassen, ohne sich unwohl zu fühlen. Die Pflege eines halben oder ganzen Kopfes voller Highlights vom Ansatz bis zur Spitze ist unverhältnismäßig anspruchsvoller. Wer mit einem Ansatz durch nachwachsende Haare partout nicht leben kann und immer möglichst brillante Farbe auf seinem Kopf haben will, der wird um einen Termin alle acht Wochen nicht herumkommen.
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5 Vorlagen und Beispielfotos helfen
Als Farb- und Strähnchen-Neuling sollte man unbedingt vor die Entscheidung ein Beratungsgespräch stellen und sich alles genau erklären lassen (ist zum Beispiel eine Olaplex-Behandlung nötig?) und dann ruhig noch mal ein paar Nächte darüber schlafen. Pflegefaule Frauen, die nicht viel Geld ausgeben wollen, sollten das offen ansprechen. Nur dann kann der Stylist und Colorist auch eine passende Haarfärbetechnik wählen, die einen zufrieden macht. In jedem Fall sollte man Beispielfotos dabeihaben. Sie helfen dem Coloristen dabei, herauszufinden, was man möchte. Außerdem bilden sie eine Grundlage, damit er erklären kann, was im individuellen Fall wirklich machbar und gutaussehend ist. Dann steht der neuen Traum-Coloration nichts mehr im Wege.