Also wie war’s?
Der Raum: Ist schon bestechend - hoch, dunkelgrün mit den goldenen Plätzen als Highlights. Die Toilette ist schön, modern und sauber. Als Sitzmöglichkeiten im Salon gibt es die Fensterbank - leider das recht unbequem, da sich davor die Heizung befindet. Eine kleine Bar ist Teil der Einrichtung. Soweit, so gut.
Die Musik war mir ein bisschen zu laut, weil ich den Friseur nicht mehr gut verstehen konnte, aber das ist Geschmacksache. Fazit: Sehr schöner Raum, aber mehr auf Repräsentanz als auf Kundenwohlfühlen ausgerichtet.
Der Schnitt: Gebucht war ein Waschen, Schneiden, Fönen für 78,- Euro. Für einen guten Schnitt finde ich das okay. Gute Arbeit verdient gute Entlohnung. Ich wollte keine Kürzung, nur etwas Formkorrektur, weil es mir am Nacken zu schwer wurde + dann bauscht das Haar immer so auf. Und der Pony war auch dringend dran. Eike meinte, es wäre kein Problem. Nach meiner Erläuterung was ich wollte (s.o.), wurde mir erklärt, dass ein Trockenhaarschnitt mehr Sinn machen würde. Na okay, der Profi wird’s schon wissen, dachte ich. Er hat dann überall ein bisschen gekürzt, auch unten 5cm, obwohl ich das nicht wollte. Als ich es merkte, war es zu spät. Er nutzte seine Schere mitunter auch als Messer, leider waren die Schnittkanten danach unregelmäßig. Eine Formkorrektur, sowie es gewünscht war (wenige Fülle im Nackenbereich, fand nicht statt. Aus dem Pony wurde so ein kleines umgekehrtes U rausgeschnitten. Irgendwann wollte ich nur noch schnellstmöglich weg. Er wuschelte meine Haare sehr auf, was ich furchtbar fand, erwähnte Patti Smith und erklärte wie perfekt der Schnitt sei. Zuhause bemerkte ich, dass er sogar einige Strähnen vergessen hatte, vorne und an einer Seite. Fazit: Wohl der liebloseste Schnitt, den ich je hatte. Gekostet hat es 50 Euro für den Trockenschnitt.
Der Umgang: Es gab keine Begrüßung, auch die verlockende Café-Bar kam nicht zum Einsatz. Die Musik war laut, so dass die Friseure mich erst nicht hörten, nach mehrmaligem Nachfragen -wurde ich zur Fensterbank verwiesen. Schließlich nahm mich Eike, einer der beiden Friseure in Empfang. Problematisch war, dass er abfällige Bewerkungen über mein Erscheinungsbild machte, Zitat: Du bist auch eine von diesen Kulturschaffenden, das sehe ich an diesen Schuhen (Hatte alte, klotzige Schuhe an). Als seine Einordnung nicht ganz zutraf, und ich ihm demensprechend antwortete, unterbrach er mich, dass ich aufhören sollte jetzt mit Klischees von Schubladeneinordnung zu kommen. Offensichtlich durfte nur er die Klischees benutzen. Fazit: Es war fast lustig.
Ich bin nach langer Zeit endlich mal wieder richtig zufrieden mit meinen Haaren, Toller Schnitt. Sieht super aus.