Schwerstarbeit! Aber die Haare sind kürzer geworden und nach 20 Minuten war es zum Glück vorbei!
Die Terminvereinbarung über Treatwell hat geklappt und ich habe auch den Wunschtermin beim "ersten freien Mitarbeiter" bekommen. Schon mal prima!
Im Salon wurde ich dann belehrt, dass ich meinen Terminwunsch, den ich mit dem Hinweis "+/- 30 Minuten" versehen hatte, beim nächsten mal unmissverständlicher zu formulieren hätte. Dem Herrn am Empfang war es offenbar wichtig, mir mitzuteilen, dass ich etwas grundlegend falsch gemacht hatte. Diesen Hinweis hätte man auch freundlicher als Bitte vortragen können, aber durch diese Ansage ließ ich mir erst einmal nicht die Laune verderben und freute ich mich, dass ich ohne lange Wartezeit sofort dran kam.
Im Salon saß nur noch eine weitere Kundin, die offensichtlich auf die Wirkung ihrer Färbung wartete. Freitagabend, 17:00 Uhr, nur eine Kundin im Laden? Zu einer Zeit, bei der bei anderen Friseuren die Hölle los ist? Hätte mich stutzig machen sollen. Aber ich ließ mir meine Laune immer noch nicht verderben. So ist das vielleicht bei einem exklusiven Laden mit gutem Terminmanagement.
Ich wurde auf einem Stuhl platziert und nach einem kurzen Austausch bezüglich meiner Wünsche schritt die Friseuse zur Tat. Mit energischem Griff wurde mein Kopf in die passende Position geschoben, passend für die Friseuse, nicht für mich. Denn bevor ich die Halsmuskeln entspannen konnte, befand sich mein Kopf schon an anderer Position. Meine frühere Friseuse, die leider umgezogen ist, hatte mir wenigstens noch die Chance gelassen den Kopf selber zu bewegen.
Maschinenschnitt. Ist ja nichts schlechtes, aber etwas weniger Druck hätte es auch getan. Um die Haare mit der Maschine zu schneiden, muss man nicht gleich die Haut mit verschieben. Insbesondere an den Schläfen wäre deutlich weniger Druck angenehm gewesen. In den anderen Salons, die ich bisher kennen gelernt habe, sind die Friseure mehrmals mit der Maschine über die Kopfareale gegangen. Hier musste es mit einem Durchgang getan sein und dazu bedurfte es offenbar eines kräftigen Drucks, den man auch nicht übertrieben als ruppig bezeichnen konnte.
Die Haare wurden gewaschen und der ganze Hemdkragen gleich mit eingenässt. Wachs ins nasse Haar (?), trocken fönen, Hemdkragen trocken fönen. Blick in den Spiegel, zur Kasse. Nach 20 Minuten den Laden mit immer noch feuchtem Kragen wieder verlassen für 33,- € inkl. 10% Trinkgeld.
Zuhause dann noch mal ordentlich die Haare durchgewaschen und nach dem Trocknen etwas Wachs eingearbeitet, die Koteletten auf gleiche Höhe gebracht, die Augenbrauen noch etwas getrimmt und für den kommenden Freitag einen anderen Salon gebucht.
Katastrophal! Nach mehr als 4 Stunden Behandlung anstatt eine Balayage, haben sie meine Haare ruiniert. Die Friseurin war nett und hat versucht den Färbeunfall zu retten aber es hat leider nicht geklappt. Für den Haarschnitt hat sie sich nur 10 Minuten genommen und der ist kaum zu merken. Jetzt muss ich woanders gehen und extra zahlen um wieder mit offenen Haare auf die Straße gehen zu können. Man hat das Gefühl, dass der ganze Staff unter Zeitdruck wie in einem Cut & Go Salon arbeiten muss. Vorsicht: Treatwell Kunden werden erst am Empfang informiert, dass es ca. 30 EUR Zuschlag berrechnet wird, weil die Preise auf Treatwell falsch angezeigt werden obwohl die Behandlung für LANGE Haare mit Kreditkarte vollbezahlt war. Nachdem ich mehrmals darum gebeten habe, den Inhaber zu sprechen und dieser dann auch kam, musste ich den Zuschlag nicht mehr bezahlen. Nur zur Hinweis: Meine Friseurin hatte keinen staalich annerkanten Abschluss als Colorist/ Friseur, was bestimmt wichtig bei so einer Behandlung ist.