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Im Prinzip ist das dauerhafte Haareglätten nichts anderes als Dauerwelle verkehrt herum. Weil stundenlange Hitzbehandlungen einfach nicht in den straffen Tagesablauf moderner Frauen passen, haben sich Profi-Kuren vom Friseur für gut drei Monate glattes Haar mit minimalem Glätteiseneinsatz daheim am Markt etabliert. Allerdings gerieten in den ökologisch korrekten und gesundheitsbewussten 2010er-Jahren vor allem die altbewährten chemisch-thermischen Umformungen in die Kritik.
Der Grund: Nach dem Auftragen der Kur mussten die Haare einmalig mit Hitze umgeformt werden. Dabei lösten sich angeblich giftige oder zumindest reizende Dämpfe aus dem Haar, die Friseur und Kundin schaden können. Chemiefreie Keratin-Kuren, die Drei-Phasen-Behandlung mit Tannin und eine noch relativ neue Methode namens CHI sorgen derzeit für viel Nachfrage. Ein Check vorab sollte über die Wahl des Produkts entscheiden: Wie fein oder fest ist die Haarsubstanz, wie strapaziert ist sie? Colorationen haben bei etlichen Methoden jedoch keinen Einfluss. Der Glättungsprofi weiß Bescheid. Eine entsprechende Vorbehandlung und Reinigung sowie entsprechende Nachpflege erhöhen Erfolg sowie Haltbarkeit sichtbar und fühlbar.
Besonders spektakulär, fast vier Monate lang haltbar, aber auch zeitaufwändig (drei bis vier Stunden Behandlung) und mit am teuersten ist die CHI-Variante. Dabei wird entweder flüssige oder micropulverisierte Seide fachmännisch ins Haar eingearbeitet. Klar, je länger die Mähne desto mehr Lesezirkel-Magazine sollten bereit liegen. Was aber in jedem Fall zur Hand sein sollte, ist das speziell kalibrierte CHI-Glätteisen. Vorsicht, die wirklich seidige Haptik des Haares bleibt nur erhalten, wenn keine aggressiven Mittel wie Color-Remover damit in Verbindung kommen.
Weitaus mehr Friseure schwören aus Kostengründen auf die etablierte und inzwischen chemiefreie Keratin-Variante. Sie ist quasi das europäische Health-Pendant zum Brazilian Blowout. Der Verzicht auf Formaldehyde, Parabene und Co. erfordert allerdings ein wenig regelmäßige Eigeninitiative beim Nachglätten mit Eisen oder Föhn. Seidig und geschmeidig fällt das Ergebnis aus, insofern der Haartyp dafür geeignet ist und vorher gründlich gereinigt wurde. Nach der Kur und dem Glätten folgt noch eine Haarmaske und happy ist die Kundin.
Beim Tannin ist der Ablauf ganz ähnlich, nur dass in der Regel ein speziell zur Behandlung passendes Shampoo die Prozedur eröffnet. Und: Das versprechen zumindest manche Friseure, die das Salonprodukt neuerdings einsetzen, zuhause muss praktisch nicht nachgeglättet werden. Der chemiefreie Wirkstoff wird am Haar angeblich mittels einmaligem Glätteiseneinsatz nachhaltig versiegelt. Das kostet aber bis zu doppelt so viel wie eine Keratinbehandlung, kann ebenfalls nach drei Monaten wiederholt werden und bedarf speziell abgestimmter Pflege sowie ammoniakfreier Haar-Colorationen.